Die magische Grenze ist überwunden. Auf der Dachsteinrunde hat mich mein Bike am Tag Zwei 2250 Meter in die Höhe getragen. In den drei Tagen der gesamten Umrundung kamen 5.200 Höhenmeter unter die Räder.
2000 Höhenmeter sind nicht so wild, wie man denkt.
Was habe ich im Vorfeld nicht alles über die Überwindung dieser für viele Biker doch irgendwie magischen Grenze gehört. Aber nichts hat mich wirklich auf die Realität vorbereitet. In Wirklichkeit war es, Achtung, völlig unspektakulär. Hätte mich meine Mit-Biker nicht explizit darauf aufmerksam gemacht, dass der 2000er gerade gefallen ist, ich hätt’s wohl nicht gemerkt.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man einfach ein Mountainbike kauft und sich so mir nichts dir nichts 2000 Meter nach oben schraubt. Ein bisschen Ausdauer und Kraft schaden nicht. Aber wer regelmäßig zwischen 1000 und 1500 Höhenmetern abspult braucht auch den 2000er nicht zu fürchten. Vorausgesetzt man begegnet dieser Herausforderung mit der entsprechenden Geduld und verheizt sich nicht gleich auf den ersten Kilometern.
Der Blick auf den Dachstein lohnt die Mühe
Warum mach ich das eigentlich? Diese Frage habe ich mir angesichts der etwas müden Beine und vor allem des strömenden Regens am dritten Tag immer wieder gestellt. Der erste Grund war wohl: Ich wollte es einfach wissen. Der zweite Grund: Wer weit oben ist hat auch den schöneren Ausblick. Und alleine der Blick auf die Dachstein-Südwand war die Mühe wert.
Die gesamte blaue Dachsteinrunde hat eigentlich nur knapp unter 5000 Höhenmetern. Aber durch eine kleine Extraschleife auf der schwarzen Runde wird die 5000er Marke übersprungen. Die Ausschilderung der Route ist fantastisch, eine Karte für die Tour selbst eigentlich nicht notwendig (wohl aber zur Planung). Das Terrain ist technisch relativ unspektakulär: Man bewegt sich auf der blauen Runde fast ausschließlich auf asphaltierten Straßen und gut befestigten Forststraßen. Nur auf der schwarzen Runde gibt es ein paar Abstecher auf traumhafte Trails, die die zusätzlichen Höhenmeter auf jeden Fall rechtfertigen. Wer also die technische Herausforderung auf kaum befahrenen Trails sucht, ist auf der Dachsteinrunde falsch. Wer aber seinen Blick nicht nur auf die nächste Wurzel und den nächsten Stein, sondern auch einmal auf die Landschaft rundherum werfen will, der wird sich auf der Dachsteinrunde pudelwohl fühlen.
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