Die kleinen Strizzis

Wenn ich die Zeitung aufschlage – ganz egal welche -, wenn ich sie also aufschlage und lese, wer denn heute wieder von wem 100.000 Euro Beratungshonorar kassiert hat für drei lauwarme Kaffee, fünf paar Würstel und ein paar nicht näher definierte Leistungen, an die sich heute niemand mehr erinnern kann, dann macht mich das nicht wütend. Auch bin ich nicht traurig oder enttäuscht. Es fühlt sich nur einfach irgendwie taub an, vermischt mit ein wenig Ungläubigkeit. Und das ist es, was mich dann wütend macht.

Wir Österreicher haben seit jeher einen Hang zum Pragmatismus und der kleine Strizzi von nebenan gehört in unserer Gesellschaft genauso dazu, wie der Gemeindebau und der Schrebergarten mit tschechischem Gartenzwerg. Und irgendwie sind das ja lauter kleine Strizzis, die sich da das Geld in die eigene Tasche geschoben haben. Wie Kaugummiautomaten-Knacken, nur eben größer.

Veröffentlicht von Stefan

Geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, zu arbeiten begonnen. To be continued.

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