Heute starben Menschen in Brüssel, am Flughafen und in der Innenstadt. Die sozialen Medien gehen über, zum Teil mit Beileidsbekundungen, zum Teil mit nationalistischen Botschaften, die der Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland die Schuld für die Attentate in Brüssel geben wollen.
Rationalität hat in dieser Debatte keinen Platz. Es regiert der Instinkt, der Reflex. Und dieser Reflex ist nachvollziehbar: Laufen, Schutz suchen, Sicherheitheitsmaßnahmen verstärken, Rache üben. Nur: Eine Lösung ist es nicht. Es verschafft uns kurzfristig das falsche Gefühl von Sicherheit. Es gibt uns die Chance, den Anschein von Kontrolle zurückzugewinnen.
Aber was, wenn wir das Gegenteil tun? Was, wenn wir reagieren wie ein Eishockey-Torwart? Nicht zusammenzucken und uns klein machen, sondern die Glieder selbstbewusst in alle Richtungen strecken. Was, wenn wir eben nicht das tun, womit die Terroristen gerechnet haben und wovon sie ausgehen müssen? Was, wenn wir die Türe weiter aufmachen und der Angst keinen Platz lassen? Was, wenn wir zeigen, dass uns schmerzt, was passiert ist, aber dass wir uns durch diese Schmerzen nicht unser Wesen nehmen lassen?
Leichter gesagt als getan, denn der erste Impuls ist ein anderer. Aber wenn wir Frieden wollen, dann sollten wir nicht von den Terroristen und Absolutisten lernen, sondern von Gandhi.