Der Anwalt des kleinen Mannes

Ich bin Kroneleser. Überzeugt und begeistert. Denn in dieser Zeitung – und nur in dieser Zeitung – steht, was sich der kleine Mann denkt. Nicht nur der Wort-Virtuose Wolf Martin spricht mir aus der Seele. Auch die regelmäßigen Leserbriefschreiber wie Helmut Kafka und Franz Weinpolter sind die Anwälte des kleinen Mannes.

Was mich quält ist die Frage: Gibt es meine beiden Idole wirklich? Oder sind die beiden Protagonisten des freien Wortes nur die Erfindung eines in die Jahre gekommenen Herausgebers?

Nun, das Konterfei Herrn Weinpolters konnte der geneigte Krone-Leser auf der Leserbriefseite bewundern. Ein Faksimile findet sich auf krone-blog.at.

Bleibt nur noch die Identität von Helmut Kafka. Das Telefonbuch bringt uns nicht weiter, denn in ganz St. Pölten findet sich niemand mit diesem Namen. Aber von Österreichs „kleinstem Mann“ darf man auch erwarten, dass er sich – wie jeder gute Österreicher – eine Geheimnummer zugelegt hat und deshalb im Telefonbuch keine Erwähnung findet. In der Zeitung der NÖ Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Ges.m.b.H ist in der Ausgabe vom November 2003 auf Seite 8 das Konterfei eines Helmut Kafka abgebildet. Aber ist er der wortgewandte Autor so vieler Leserbriefe? Hat auch diese Stimme des Volkes endlich ein Gesicht? Mir bleibt nur die Spekulation und die stumme Hoffnung, dass die Kronenzeitung auch dieses Geheimnis eine Tages lüften wird.


Veröffentlicht von Stefan

Geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, zu arbeiten begonnen. To be continued.

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7 Kommentare

  1. Das müsste der mysteriöse Helmut Kafka, St Pölten tatsächlich sein. Guter Hinweis – ich dachte auch schon er wäre eine Schimäre.
    Nachdem ich mich schon in den 90ern bei der Krone über die ständige Verwechslung beschwert hatte steht jetzt immer ,Sankt Pölten nach dem Namen.
    Ich hab übrigens mindestens 8 Namensvettern in Ö und D.
    mfG, H.K., Wien

  2. Es gibt auch einen Franz Kafka bei der Wiener Wirtschaftskammer, KR, mögl. Automatenhändler u. e.m.

  3. …JA das in der Zeitung der NÖ Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Ges.m.b.H.. DAS ist Helmut Kafka… und zwar genau DER Helmut Kafka der sich für die Kronenzeitung die Fingern wund schreibt…
    Kaum zu glauben aber es gibt ihn tatsächlich…

  4. Sehr geehrter Herr Kafka,
    schreiben Sie bitte keine so wichtigtuerische Leserbriefe. Und Ihre ach so wirklich wahrhafte Zeitung druckt das meiste an Leserbriefen „unwichtige“ ungeprüft oder gewichtet nach pro und kontra ab. Das wirklich wichtige für die globale Herrschaft kopiert sie von einer der drei größten Presseagenturen ab. Das glauben Sie ist unabhängige Presse oder sogar beste Presse.
    Dazu ein Zitat das Sie wahrscheinlich auch noch nie gehört oder gelesen haben: „Ich betrachte die große Masse meiner Landsleute wirklich mit tiefem Mitleid: Sie lesen die Zeitungen und leben und sterben in dem Glauben, sie hätten etwas von dem erfahren, was zu ihren Lebzeiten auf der Welt geschah.“ Thomas Jefferson
    (Dritter Präsident der USA, 1843-1826)
    Ihr Leserbrief von 16.12.18 in der von Ihnen geschätzten Krone hält keiner seriösen Prüfung stand. Sie brauchen nur zu überprüfen, seit wann es funktionierende Verkehrsampeln gibt.
    Denken Sie darüber nach, wie man verantwortungsvoll Leserbriefe schreibt, und ob diese dann auch so willkommen veröffentlicht werden.
    Hier noch ein paar Zitate über die ach so aufklärerische Presse im Allgemeinen: „Es gibt hier und heute in Amerika nichts, was man als unabhängige Presse bezeichnen könnte. Sie wissen das, und ich weiß das. Es gibt keinen unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben; und wenn Sie es täten, wüßten Sie im voraus, daß sie niemals gedruckt würde. Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, meine ehrliche Überzeugung aus der Zeitung, der ich verbunden bin, herauszuhalten. Andere von Ihnen werden für ähnliches bezahlt; und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde auf der Straße und müßte sich nach einer anderen Arbeit umsehen. Würde ich mir erlauben, meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung erscheinen zu lassen, würden keine vierundzwanzig Stunden vergehen, und ich wäre meine Stelle los. Das Geschäft von uns Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, freiheraus zu lügen, zu verfälschen, zu Füßen des Mammons zu kriechen und unser Land und seine Menschen fürs tägliche Brot zu verkaufen. Sie wissen es, und ich weiß es. Wozu der törichte Trinkspruch auf die unabhängige Presse? Wir sind die Werkzeuge und Vasallen reicher Menschen hinter der Szene. Wir sind die Marionetten; sie ziehen die Schnüre, und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unsere Leben sind das Eigentum anderer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“ John Swinton, ehemaliger Herausgeber der New York Times, zum Anlaß seiner Pensionierung
    „Wer immer die Freiheit einer Nation abschaffen möchte, muss damit beginnen, die Redefreiheit zu unterdrücken.“ Benjamin Franklin
    “Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von alleine aufrecht.” Thomas Jefferson
    „Noch ein Jahrhundert Zeitungen – und alle Worte stinken.“ Friedrich Nietzsche
    Dies, sehr geehrter Herr Kafka ist meine persönliche Meinung, damit das freie Wort nicht noch mehr zur lächerlichen Nummer wird.

  5. Der Kafka schreibt zu viel Blödsinn vielleicht sollte er mal nachdenken was er schreibt
    Vielleicht mal die Wahrheit wie wäre es damit

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