Das Bike für den Alpencross: Mein Liteville 301 Mk9

Welches Rad soll mich über die Alpen tragen? Mein leichtes, schnelles KTM Hardtail? Oder doch mein vollgefedertes, satt dahinfliegendes Liteville 301?

Um’s vorweg zu nehmen, es wird das Liteville werden. Leicht ist mir die Entscheidung – eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes – nicht gefallen, denn wir sprechen von einem Gewichtsunterschied von rund vier Kilogramm. Dennoch, viele Gespräche mit erfahrenen Alpencrossern haben mich dazu bewogen, den größeren Federweg dem geringen Gewicht vorzuziehen.

Mein Liteville 301 im Detail

Mein Liteville 301 Mk9
Seit Februar 2012 trägt mich mein Liteville 301 Mk9 über die Berge

Mein Rahmen Mk9 hat einen Federweg von 160mm, bietet also ordentliche Reserven für das alpine Gelände. Im Rahmen sitzt der für das 301er bis zur Baureihe Mk9 typische DT Swiss-Dämpfer. Der Rest des Bikes ist Marke Eigenbau. Mit allen Teilen und inklusive der XT-Trail Pedale von Shimano bringt das Rad ca. 13,7 Kilogramm auf die Waage.

Vorne verrichtet eine RockShox Lyrik Coil U-Turn mit 160mm ihren Dienst. Die Höhenverstellung der Gabel ist allerdings Luxus, denn das Liteville klettert auch ohne Absenkung wie eine Gämse über die giftigsten Anstiege hinauf. Die limitierenden Faktoren sind hier eher das Gewicht des Bikes und die Körner in den Beinen des Piloten.

Die Anbauteile stammen von Syntace und machen bisher einen sehr soliden und zuverlässigen Eindruck. Besonders angenehm fällt die Kettenführung auf. Sie arbeitet leise und zuverlässig – weil ohne bewegte Teile – und bietet beim Treten keinen spürbaren Widerstand.

Das Kraftwerk des Bikes ist eine Turbine-Kurbel von Race Face mit einem 24er und einem 36er Blatt sowie einem Alu-Bashring. Dass die Kurbel nicht am Rahmen des Liteville streift (der ist durch die massive Befestigung des Hinterbaus unmittelbar hinter dem Tretlager relativ breit) war reines Glück. Spielraum: etwa 1,5 Millimeter.

Der vordere Umwerfer ist ein FD-M780-E, oder anders gesagt ein Shimano XT 3-fach Umwerfer mit E-Type Montageplatte. Obwohl der Rest der Komponenten zur Sram X0 Gruppe gehört, musste es vorne ein Shimano Umwerfer sein, weil es nur hier den E-Type Standard gibt. Dabei wird der Umwerfer über eine Platte direkt am Tretlager befestigt. Eine Befestigung am Sitzrohr scheidet beim Liteville aus, weil das Rohr dafür viel zu massiv – und vor allem auch nicht rund – gebaut ist und keine der erhältlichen Schellen rundherum passen würde.

Der Rest – also Schalthebel und Schaltwerk hinten – sind aus der X0-Gruppe von Sram. Obwohl der Umwerfer  ein 3-fach-Kettenblatt bedienen könnte, wird er von einem zweifach-Trigger angesteuert. Hinten stehen 10 Gänge zur Auswahl. Beim hinteren Schaltwerk habe ich mich nach langem Hin und Her für eines mit langem Käfig entschieden. Theoretisch hätte es auf Grund der rechnerischen Spanne auch der mittlere getan, aber so habe ich immer die Option, vorne anstelle des Bashrings ein drittes Kettenblatt zu montieren. Und außerdem war der lange Käfig um gut 30 Prozent günstiger ;-). Am Hinterrad läuft die Kette über eine SRAM 10-fach Kassette mit einer Abstufung von 12-36. Gerade den 36er-Zahnkranz möchte ich im steilen Gelände nicht mehr missen.

Gebremst wird mein Liteville von einer Avid Code 2012 mit vier Kolben und einer 200mm Scheibe vorne UND hinten. Anfangs war ich mit der Performance der Bremse alles andere als zufrieden. Seit ich die werksseitig mitgelieferten organischen Beläge durch gesinterte ausgetauscht habe, ist aber alles im grünen Bereich. Sollte das jemand von Sram/Avid lesen: Mal ehrlich, wie kann man standardmäßig organische Beläge in eine abwärtsorientierte Bremsanlage packen? Aber wie gesagt, seit in den Sätteln Metallbeläge zupacken, hält die Bremse was sie verspricht.

 

Veröffentlicht von Stefan

Geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, zu arbeiten begonnen. To be continued.

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