Das "eierlegende Wollmilchsau"-Handy

Immer mehr Leute laufen mit einem iPhone durch die Gegend. Und irgendwie kann es ja auch viel, dieses kleine Apfel-Ding. Aber ich habe mich nicht dazu hinreissen lassen, eines zu erwerben. Und jetzt weiß ich, dass das gut war. Denn dieses Teil schlägt das iPhone um Längen… Tatatataaaaa: das Pomegranatephone.

Und weil ich mich nicht mit fremden Federn schmücke: Gefunden hab ich das im Blog von Jung von Matt – Neckar

Interview mit Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler

In der Furche vom 16. Jänner findet sich ein Interview mit dem Kärtner Landeshauptmann. Nun bin ich auch Profil-Leser und habe vor der Nationalratswahl 2008 mit nicht geringem Amüsement die erfundenen Nikowitz-Interviews mit den Spitzenkandidaten gelesen.

Nach den ersten Zeilen des Furche-Interviews habe ich geglaubt, eben eines jener erfundenen Interviews habe sich hierher verirrt. Aber nein, es ist ein echtes Interview. Leider sind in diesem Interview einige Fragen unbeantwortet geblieben. Darum also jetzt: Fragen an Landeshauptmann Dörfler, die nie gestellt wurden, und Antworten darauf, die er nie gegeben hat.

Herr Landeshauptmann, diese Asylwerber, die sie als straffällig bezeichnen..

Was soll heißen bezeichnen? Das sind allesamt Verbrecher, die in unserem schönen Kärnten Drogen verkaufen und unsere Frauen vergewaltigen. Wir konzentrieren uns darauf, sie alle in ein Lager zu bringen. Da braucht man wirklich große Konzentration für diese Lagerwirtschaft.

Aber die meisten sind ja gar nicht verurteilt. Wie können sie da von straffällig…

Die sind alle angezeigt. Alle. Und ein ehrlicher, grader Kärtner würd niemanden anzeigen, wenn der nicht schuldig wäre. Is ja klar.

Das heißt also Anzeige ist gleich straffällig ist gleich Saualm?

Genau. Das sag ich als Landeshauptmann. Und mein Wort muss doch bitte mehr wert sein, als das eines Asylanten oder Richters oder sonst irgendeines Dahergerannten.

Und wenn jetzt jemand angezeigt wird, weil er – sagen wir – mit 142 km/h und 1,8 Promille in einen 70er rast?

Der ist natürlich unschuldig.

Wie bitte?

Natürlich ist der unschuldig. Das kann schließlich kein Asylwerber sein. Weil in Kärnten schauen wir schon drauf, dass die Asylanten so nah am Verhungern sind, dass sie sich auf keinen Fall ein Auto leisten können. Schon gar keines, das 140 fährt. Also kann es sich bei dem Fall, den sie da beschreiben, nur um einen redlichen Kärtner Recken handeln.

Andere Frage: Bleiben sie jetzt Landeshauptmann oder werden sie von den Gebrüdern Scheuch verscheucht?

Das ist Majestätsbeleidigung, was sie da machen. Wissen sie was, ich zeig sie hiermit an. Abführen und auf die Saualm mit ihm.

Wie bitte? He, loslassen!

Auf Wiederschaun, Herr Redakteur.

Mmmmmpf…

…und wer diese Satire für überzogen und unrealistisch hält, dem kann ich nur empfehlen, das Interview in der Furche zu lesen.

Spielsucht? Manchmal.

Screenshot des Spiels "Auditorium"
Screenshot

Manchmal stolpere ich über Spiele, die in mir so etwas wie eine kleine Sucht auslösen. Mohrhuhn hat nie dazugehört, denn stupid mit der Maus über den Bildschirm zu flitzen und möglichst schnell an der richtigen Stelle zu sein mag förderlich für die Hand-Augen-Koordination sein. Aber ich hab’s gern ein bisschen anspruchsvoller. Und gerade ist es mir wieder passiert: Auditorium heißt das Spiel, das derzeit noch als Demo-Version zur Verfügung steht. In ihrem Blog kündigen die Entwickler an, dass es Ende Jänner eine Vollversion geben soll.

[SPAM] In eigener Sache.

[cs_content][cs_section parallax=“false“ separator_top_type=“none“ separator_top_height=“50px“ separator_top_angle_point=“50″ separator_bottom_type=“none“ separator_bottom_height=“50px“ separator_bottom_angle_point=“50″ style=“margin: 0px;padding: 45px 0px;“][cs_row inner_container=“true“ marginless_columns=“false“ style=“margin: 0px auto;padding: 0px;“][cs_column fade=“false“ fade_animation=“in“ fade_animation_offset=“45px“ fade_duration=“750″ type=“1/1″ style=“padding: 0px;“][cs_text]Was?[/cs_text][/cs_column][/cs_row][/cs_section][/cs_content]

Sparsamer Leser

Dass ich gern lese ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Damit verbunden sind natürlich hohe Kosten für die Anschaffung von Büchern und ein gewisses Maß an Platznot im heimischen Bücherregal. Die Lösung: Bibliotheken. Eine hat es mir ganz besonders angetan: die oberösterreichische Landesbibliothek. Der derzeit etwas improvisierte Charakter der Bibliothek – Baucontainer am Schillerplatz – tut dem Vergnügen, die Bücher dort abzuholen, keinen Abbruch.

Kürzlich war ich auf der Suche nach einem Buch, das ich nach einiger Recherche nur in einer einzigen Bibliothek – einer Fachbereichsbibliothek an der Universität Linz – verorten konnte. Eine mühsame Angelegenheit, wenn man weiß, dass es sich dabei um eine reine Präsenzbibliothek handelt, das besagte Buch aber mehr als 600 Seiten stark ist. Da bin ich auf der Internetseite der Landesbibliothek über die Wunschbuch-Bestellung gestolpert. Und weil Probieren ja bekanntlich nichts kostet, habe ich die notwendigen Daten eingetragen.

Wenige Tage später erreicht mich die Mitteilung, dass das besagte Buch angeschafft wurde und gerade in den Bestand der Bibliothek aufgenommen wird. Eine Woche nach Absendung meiner Wunschbuch-Bestellung hielt ich das Buch in Händen – und war vom Inhalt mehr als enttäuscht. Was mir angesichts der börsl-schönenden und platzsparenden Beschaffung allerdings nur ein mildes Lächeln entlockt hat.

Der Beschluss ist gefasst: Kein Buch findet mehr ungelesen den Weg in mein Bücherregal. Alles wird ausgeborgt. Aber um die Fairness zu wahren: Wenn es mir wirklich gefällt, wird es nach einmaligem Lesen mit Sicherheit auch gekauft.

Und wenn erst das neue Bibliotheksgebäude mit dem großen Freihandbereich fertig ist… Naja, was anderen ihr Landgraf ist, ist mir meine Landesbibliothek. Denn Kaffee soll es dort auch geben und Ginger Ale hat mir noch nie geschmeckt…

Wir packen aus…

Der Renner auf Youtube: Unboxing-Videos. Egal, was angeschafft wird, das Auspacken muss filmisch dokumentiert werden; aus der Egoperspektive und gewürzt mit einigen mehr oder weniger wertvollen Kommentaren. Schön, wenn ab und zu mal eine angenehme Überraschung dabei ist…

In eigener Sache. Wenn man die letzten Einträge so liest, könnte der Eindruck entstehen, dass ich das vergangene Monat völlig untätig war, mir jetzt irgendwie langweilig geworden ist und ich deshalb einen Eintrag nach dem anderen poste wie ein Verrückter. Da ich mich selbst dieses Eindrucks auch nicht ganz erwehren kann, sei hier kurz angemerkt: Die Beiträge der letzten Stunden existieren schon seit längerem als Entwürfe in meinem Blog. Aber ich habe nie die Zeit gefunden, sie fertig zu stellen. Bis heute…

Der Anwalt des kleinen Mannes

Ich bin Kroneleser. Überzeugt und begeistert. Denn in dieser Zeitung – und nur in dieser Zeitung – steht, was sich der kleine Mann denkt. Nicht nur der Wort-Virtuose Wolf Martin spricht mir aus der Seele. Auch die regelmäßigen Leserbriefschreiber wie Helmut Kafka und Franz Weinpolter sind die Anwälte des kleinen Mannes.

Was mich quält ist die Frage: Gibt es meine beiden Idole wirklich? Oder sind die beiden Protagonisten des freien Wortes nur die Erfindung eines in die Jahre gekommenen Herausgebers?

Nun, das Konterfei Herrn Weinpolters konnte der geneigte Krone-Leser auf der Leserbriefseite bewundern. Ein Faksimile findet sich auf krone-blog.at.

Bleibt nur noch die Identität von Helmut Kafka. Das Telefonbuch bringt uns nicht weiter, denn in ganz St. Pölten findet sich niemand mit diesem Namen. Aber von Österreichs „kleinstem Mann“ darf man auch erwarten, dass er sich – wie jeder gute Österreicher – eine Geheimnummer zugelegt hat und deshalb im Telefonbuch keine Erwähnung findet. In der Zeitung der NÖ Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Ges.m.b.H ist in der Ausgabe vom November 2003 auf Seite 8 das Konterfei eines Helmut Kafka abgebildet. Aber ist er der wortgewandte Autor so vieler Leserbriefe? Hat auch diese Stimme des Volkes endlich ein Gesicht? Mir bleibt nur die Spekulation und die stumme Hoffnung, dass die Kronenzeitung auch dieses Geheimnis eine Tages lüften wird.


Horizont-Verengung

Nicht nur zu viele Berge engen den Horizont ein. Auch zuviel Arbeit in immer den gleichen vier Wänden kann dabei helfen, die breite Perspektive völlig zu verlieren. Das erste, was ich tue, wenn ich ein wenig Zeit finde, ist jede Zeitung, jedes Magazin zu lesen, dass mir in die Hände oder – via Google-News – in den Browser fällt. Und da stelle ich dann schnell fest, dass die Horizont-Verengung nicht nur mich, sondern auch manchen Journalisten erfasst hat. Beispiel gefällig?

Ich lese für mein Leben gern Interviews – und zwar ganz gleich zu welchem Thema. Mich fasziniert dabei oft weniger der Inhalt, als die Art und Weise, wie durch oft sanfte, oft scharfe Fragen der Gesprächspartner geführt, gelenkt oder gedrängt wird. Ein gutes Interview ist für mich wie eine gelungene Tanzvorführung: rhythmisch, ausgewogen, aber nicht immer zwingend im Gleichklang.

Umso schmerzlicher trifft es mich, wenn eine Wochenzeitung wie die Furche in ihrer Ausgabe vom 2. Jänner 2009 gleich zweimal daneben greift. Sie lädt zwei interessante Personen zum Interview – Martin Heller, Intendant von Linz 09, und Jan Koukal, tschechischer Botschafter in Wien – und lässt die Chance, die diese beiden Gespräche bieten, ungenutzt vorüberziehen.

Entschuldigend merkt die Zeitung beim Interview mit Jan Koukal gleich zu Beginn an, dass das Interview per E-Mail geführt wurde, was die ausweichenden und nichts sagenden Antworten des tschechischen Botschafters in weiten Zügen erklärt. Der einzige Vorwurf, den sich die Furche Fall gefallen lassen muss, ist das Interview trotzdem abgedruckt zu haben.

Anders verhält es sich beim Gespräch mit Martin Heller: Anstatt dem Intendanten kräftig auf den Zahn zu fühlen, fallen die Fragen streichelweich aus. Übrig bleibt das Bild des souveränen Teflon-Kulturprofis, der sich von solchen Kleinigkeiten wie einer verärgerten freien Kunst- und Kulturszene sicher nicht den Schlaf rauben lässt.

Wo mag der Grund für diesen doppelten Fehlgriff liegen? Vielleicht waren die Mauern der Redaktionsstube doch ein wenig zu eng? Vielleicht braucht es wieder mehr Mut, um aus dem Fenster zu sehen, die Perspektive zu erweitern, Fragen mit mehr Schärfe zu stellen und um die Antworten darauf auch einzufordern.