Eine der wichtigsten philosophischen Fragen gelöst

So, jetzt fliegen sie auf den Müll, die tausenden Philosophie-Bücher, die sich mit der Frage beschäftigen, ob denn nun zuerst die Henne oder doch das Ei da war. Wissenschafter haben sich der Sache angenommen und festgestellt: Es war die Henne. Hier geht’s zum Bericht auf cnet.com

Gefunden hab den Link allerdings nicht ich, sonder Lisa Barone in ihrem Blog unter outspokenmedia.com

Nachtrag: In der Link-URL war ein Fehler. Jetzt funktioniert der Link auch.

Werbeplanung.at Summit 2010 – War nett.

Kurz gesagt: Der Summit 2010 hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.

Und jetzt kurz ein wenig Marketing-Theorie: Die Erfüllung von Erwartungen führt zu Kundenzufriedenheit. Nicht schlecht, aber nicht genug. Das Antizipieren von latenten Kundenbedürfnissen führt zu Kundenloyalität und Commitment. Viel besser.

Aber zurück zum Event: Das „Line-Up“ der Vortragenden hat mich auf viele Vorträge neugierig gemacht. Beim Blick auf das Programm habe ich mich geärgert, dass ich mich trotz vieler beruflich bedingter Versuche immer noch nicht zweiteilen kann. Aber Gott sei Dank ist Papier geduldig und spiegelt nicht immer die Realität wider. Weshalb ich auch in einem Stück gut zurechtgekommen bin.

Die Highlights

Die Keynote von Clara Shih war gut, wenn auch wenig überraschend. Was sie jedenfalls geschafft hat, ist den Rahmen für die beiden Konferenztage abzustecken.

Unterhaltsam und sauber recherchiert – und damit für sich ein Highlight – waren die Moderationen von Armin Wolf. Genial die Frage an Martin Bredl von der Telekom Austria: „Die Telekom Austria tut nichts auf Twitter, aber es gibt 127 Leute, denen das gefällt.“

Eine wirklich unterhaltsame Präsentation lieferte Martin Oetting von der trnd AG. Spannend war die Herangehensweise. So: Lasst uns mal nicht über die Tools reden, sondern über das, was da eigentlich passiert.

Ein echtes Highlight waren die Teilnehmer. Ich hab wirklich viele Leute kennengelernt und das war im Nachhinein gesehen das wertvollste und schönste an dieser Veranstaltung.

Die Lowlights

Auch wenn ich auf Twitter mit spitzen Bemerkungen während des Summits nicht hinterm Baum gehalten habe: Im Rückblick war die Veranstaltung wirklich gut gemacht. Sie bedient eine sehr breite Zielgruppe und muss die Themen deshalb auch sehr oberflächlich behandeln. Das ist den Veranstaltern besonders gut gelungen.

Ein echter Tiefpunkt war für mich allerdings der Vortrag von Daniel Harari im Track „Dialog 3.0“. Dass Adresslisten für den Newsletterversand früher oft händisch abgeglichen werden mussten und dass es heute Tools für die automatische Synchronisation gibt, ja das hätte ich auch gerade noch gewusst.

Der Rahmen und das Rundherum

Und wieder zurück zum Guten und Schönen: Die Hofburg als Location war eine super Idee, auch wenn die tiefhängenden Kronleuchter manches Mal die Sicht auf die Präsentation verhindert haben. Die Versorgung mit Speis und Trank war super. Trotz der großen Zahl an Teilnehmern hat alles wunderbar geklappt. Die Chill Out Party im MAK war stilvoll. Entsprechend stilvoll – und vielleicht deshalb so klein gehalten – waren auch die Imbisse. Für die Gelsenplage konnten die Veranstalter nichts, wohl aber für die begabte junge Sängerin, die da ihr Halbplayback zum Besten gab. Leider hat ein Sturm das Freiluft-Come-together frühzeitig beendet, was vielleicht aber auch dazu beigetragen hat, dass die meisten Teilnehmer auch am zweiten Tag frisch und munter gewirkt haben.

Nachtrag: Hier geht’s übrigens zur offiziellen Seite des Werbeplanung.at Summit 2010. Und weil mein Rückblick ganz sicher nicht objektiv ist, hier auch der offizielle Rückblick zum Summit auf Werbeplanung.at

Warum ich keine Bücher über Social Media lesen werde

Als passionierter Wortakrobat hab ich ein sehr enges Verhältnis zu Büchern. Dabei ist es mir fast egal, ob das Buch von der Geschichte des Mittelalters handelt, oder ob es der neuste Cora Schundroman ist. Lasst mich das relativieren: Cora Romane bleiben doch außen vor.

Besonders gern vertief ich mich – Überraschung! – in Bücher, die Themen behandeln, für die ich mich interessiere. Social Media gehört definitiv dazu.

Und dennoch: Weder Eric Qualmans „Socionomics Socialnomics (sorry)“ noch Clara Shihs „The Facebook Era“ oder sonst irgendein hochgelobtes Buch über Social Media wird jemals den Weg in mein Bücherregal finden.

Nicht, weil ich glaube, dass die Leute nicht wissen, wovon sie reden. Einfach nur deshalb, weil ein Buch für etwas, das so schnell wächst und sich so schnell verändert wie das Internet, das falsche Medium ist.

Wissen die das nicht? Oh doch, ich denke das wissen die auch. Warum sie trotzdem Bücher schreiben? Weil es einfacher ist, für ein Buch Geld zu verlangen, als Leute auf eine kostenpflichtige Website zu zerren.

Zu meinem Glück gibt’s eine Alternative: Ich lese Blogs. Und weil ich das bisher über Google Reader getan und meine Blogroll hier völlig vernachlässigt habe, will ich das mit diesem Beitrag wieder gut machen. Also: Danke, dass ihr Euch mit Euren Blogs regelmäßige soviel Mühe macht. Jetzt muss ich Schluss machen und meine Blogroll updaten.

Drei-Länder-Eck revisited

Seit vergangenem Herbst hat mich die Wanderlust wieder gepackt. Und teils aus Sentimentalität und teils aus praktischen Überlegungen heraus war der Plöckenstein eines der ersten Ziele. Der Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz nördlich von Oberschwarzenberg.
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Von dort aus sind mehrere Touren möglich. Die Route, die wir für unsere Wanderung gewählt haben, führt über die Teufelsschüssel auf 1108 Meter hinauf zum Drei-Länder-Eck auf 1312 Meter. Der Weg vom Grenzstein entlang der tschechischen Grenze hinauf zum Plöckenstein verläuft relativ eben. Vom Plöckenstein führt ein Weg hinunter zum Adalbert-Stifter-Denkmal, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf den Plöckensteiner See hat.

Ungeübte Wanderer sollten auf jeden Fall 3 Stunden für die Tour einplanen. Eine genauere Beschreibung der Tour und ein paar Fotos werden in absehbarer Zeit auf dem Gipfellogbuch zu finden sein. Den genauen Link dazu gibt es dann hier.

Kein Krone Watch-Blog, aber…

Bevor ich jetzt dieses Blog-Post schreibe, möchte ich unbedingt festhalten: Ich mache keinen Krone Watch-Blog. Aber manche Dinge sind einfach zu gut, um sie nicht zu schreiben.

Franz Weinpolter – die Nummer 2 in der Krone.

Ich geb es zu, ich hab mich fast nass gemacht, als ich zum ersten Mal über den Twitter-Account von Franz Weinpolter gestoßen bin. Na klar, es ist eine Satire, aber jetzt mal im Ernst: Ist der Franz Weinpolter auf Twitter nicht viel echter als jener, der seine Leserbriefe an die Krone schickt? Diese kleine, kleine Seele, die ihr Umfeld mit Sticheleien quält? Die am Sonntag am Fenster lehnt und dann jene vernadert, die sich die Sonntagskrone „fladern“?

Manchmal bin ich richtig stolz darauf, Österreicher zu sein.

Twitter, Facebook und Co

In mir keimt der Verdacht, dass Twitter und Facebook uns in einer Art und Weise verändern, die wir heute noch nicht verstehen. Es ist nicht der Seelenstrip vieler Benutzer, den ich meine. Es ist auch nicht das zwanghafte Bedürfnis, sich mitzuteilen. Ich meine die Art, wie wir miteinander kommunizieren.

Werd ich in 10 Jahren noch ein E-Mail schreiben? Oder schreibe ich eine Facebook-Nachricht oder eine Antwort oder Direct-Message in einem Twitter-Feed?

Als Kinder haben wir mit Wählscheiben-Telefonen unsere Freunde angerufen. Wir sind zu ihnen nach Hause gegangen, um sie zum Spielen abzuholen. Wir haben uns draußen getroffen, haben gespielt, gelacht und geredet. Unsere Freunde haben ein Haus weiter gewohnt. Heute haben Kinder Freunde, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen haben. Sie wohnen nicht ein Haus weiter, sie wohnen vielleicht nicht einmal im selben Land. Sie spielen miteinander: Quake, Half-Life, World of Warcraft. Und wenn sie unterwegs sind, schreiben sie ein SMS an ihre Freunde, um sich irgendwo zu treffen.

Diese Menschen sind sozial vereinsamt. Glauben wir. Weil sie nicht die gleichen Spiele spielen, wie wir sie als Kinder gespielt haben. Weil sie viele ihrer Freunde und Bekannten noch nie gesehen haben.

Sind sie sozial vereinsamt? Oder ist es unsere Definition von Einsamkeit, die einer Überprüfung bedarf?

Ganz sicher haben sich viele schlaue Köpfe schon denselbigen über diese oder ganz ähnliche Fragen zerbrochen. Sicher haben sie Antworten gefunden. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann fallen diese Antworten je nach Untersuchung mal so und mal anders aus.

Ich glaube nicht, dass ich mich mit der gleichen Begeisterung auf Twitter, Facebook und Co stürzen werde, wie das viele jüngere Zeitgenossen tun. Aber ich habe die Angewohnheit, Dinge auszuprobieren, bevor ich über sie urteile. Das Experiment ist „work in progress“ und ich kann nur hoffen, dadurch nicht der sozialen Vereinsamung anheimzufallen.

Osterhusten

Eine Kuh hat eine innere Uhr, die ihr sagt, wann es Zeit ist, in den Stall zu kommen. Vielleicht drückt sie auch nur die Milch im Euter, aber glauben wir einmal an die innere Uhr.

Ich denke, ich habe auch in gewissem Maß bovine Züge: Pünktlich zu Beginn des Osterwochenendes holen mich der Husten und der Schnupfen ein, die mich seit einigen Wochen verfolgen. Jedesmal, wenn ein schönes, langes Wochenende ansteht, ist es das gleiche. Verdammt verdammt verdammt.

Das Buch zum Erfolg

Das Erfolgsrezept für pseudowissenschaftliche Literatur, ich habe es endlich gefunden. Hier habe ich zusammengefasst, was man dafür braucht:

  1. Einen Job an einem Universitätsinstitut bei einem Querdenker, dessen Ideen in der gesamten Kollegenschaft als eher verquer angesehen werden. Das ist ganz wichtig für später
  2. Gerade einmal soviel Verständnis für das, woran dieser Querdenker arbeitet, dass wir es in anderen Worten wiedergeben können, ohne die eigentliche Bedeutung wirklich zu verstehen.
  3. Zeit. Und zwar soviel Zeit, dass wir unseren Mentor überleben.
  4. Man nehme nun das Konzept, das dieser Mann oder diese Frau zu Lebzeiten entwickelt hat und fasse es in andere Worte. Die Abstraktion muss dabei ein hohes Niveau erreichen. Denn der Inhalt soll wissenschaftlich klingen, aber wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass er auch verstanden werden kann. Sonst würde die Blase platzen. Jetzt kommen wir zurück auf Punkt 1: Wir sagen, dass niemand (außer uns) unseren Mentor je verstanden hat. Wir sagen, dass sein Konzept seiner Zeit voraus war, dass wir es mit einem Visionär zu tun haben, bei dem wir die Ehre hatten, in die Lehre zu gehen.
  5. Nun folgt der entscheidende Schritt: Obwohl man nicht vollständig erfasst hat, wie weitreichend das Konzept eigentlich ist, braucht das Buch eine Zukunftsperspektive. Also etwas in dieser Art: Wir wissen, dass in Zukunft etwas unglaubliches, unfassbares oder unvorstellbares passieren wird, das sich mittels dieses Konzeptes erklären ließe. Da wir aber selbst nicht wissen, was das ist, machen wir nur ganz wage Andeutungen, ohne dabei auf den Punkt zu kommen.
  6. Da das Buch so wage geschrieben ist, kann sich eigentlich niemand etwas darunter vorstellen. Wir liefern dafür gleich die passende Erklärung: Natürlich kann das Modell nur von jemandem verstanden werden, der innerhalb dieses Modells eine gewisse Stufe erreicht hat. Wir bauen also eine Art Zirkelschluss in unser Konzept ein. Für den Erfolg braucht es jetzt noch einen weiteren, entscheidenden Schrittt: Seminare zum Thema. Schulungen, die das Konzept vermitteln und klar machen: Wenn du diesem Konzept folgst, dann wirst du zu einem Übermenschen werden. Denn du bist jemand mit ganz besonderem Potential.

Und damit sind wir fertig. Gibt’s nicht? Doch, gibt es: Hier der Link zum Buch in Amazon.

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der oberösterreichischen Landesbibliothek. Gäbe es diese wunderbare Einrichtung nicht, ich hätte mir das Buch vermutlich gekauft und würde mich jetzt maßlos über mich selbst ärgern.

Ich kann die Lektüre wirklich nicht empfehlen. Aber das Buch hat mir die Augen geöffnet. Wenn auch ganz sicher in anderer Weise, als die Autoren sich das vorgestellt haben.